Radpilgerreise gegen Missbrauch – Zwischenstopp in Bozen

Die Radpilgerreise "Wir brechen auf! Kirche, bist du dabei?" von Betroffenen sexuellen Missbrauchs, die sich für Veränderungen im Umgang mit sexualisierter Gewalt in der Kirche einsetzen, führte sie heute nach Bozen. Dort wurden sie von Vertretern der Diözese Bozen-Brixen und der Erzdiözese München und Freising begrüßt. Bischof Ivo Muser betonte die Wichtigkeit, den Menschen zuzuhören und als Kirche und Gesellschaft die Aufmerksamkeit auf die Betroffenen von Missbrauch und Gewalt zu richten.

Heute Nachmittag, 8. Mai, sind die Radpilgernden mit ihren Fahrrädern auf dem Bozner Domplatz eingetroffen und haben im Pastoralzentrum die Initiative vorgestellt. Die Betroffenen wurden von Vertretern der Diözese Bozen-Brixen und der Erzdiözese München und Freising, angeführt von Bischof Ivo Muser und Kardinal Reinhard Marx, begrüßt. Auch Bozens Bürger- und Vizebürgermeister, Renzo Caramaschi und Luis Walcher, sowie Kinder- und Jugendanwältin Daniela Höller waren anwesend.

Beim Austausch im Pastoralzentrum betonte Bischof Ivo Muser die Wichtigkeit, den Menschen zuzuhören und als Kirche und Gesellschaft die Aufmerksamkeit auf die Betroffenen von Missbrauch und Gewalt zu richten. Er hoffe, dass die Kirche und die Gesellschaft gemeinsam aufbrechen und sich solidarisch mit jenen erklären, die von ihrer Wunde erzählen. Kardinal Reinhard Marx dankte der Betroffenengruppe für ihren Einsatz und betonte, dass ihr Vorangehen dazu beitrage, dass das Thema Missbrauch nicht vergessen wird.

Am Abend findet eine Andacht im Pastoralzentrum statt, die von Kilian Semel, Leiter der Stabsstelle Beratung und Seelsorge für Betroffene von Missbrauch und Gewalt in der Erzdiözese München und Freising, sowie Gottfried Ugolini, Leiter des Dienstes für den Schutz von Minderjährigen und schutzbedürftigen Personen der Diözese Bozen-Brixen, geleitet wird. Dabei werden die Motive und Anliegen der Radpilgerreise vertieft und Erfahrungen ausgetauscht.

Die Gruppe von 15 Betroffenen sexuellen Missbrauchs und zahlreichen Begleiterinnen und Begleitern hatte sich am 6. Mai vom Münchner Marienplatz aus zu einer Radpilgerreise nach Rom aufgemacht. Die Radpilger setzen sich auf ihrer Reise mit sexualisierter Gewalt im Raum der Kirche auseinander und wollen Veränderungen im Umgang mit Betroffenen sowie in der Aufarbeitung anstoßen. Bei einer Papstaudienz am Mittwoch, 17. Mai, werden sie Papst Franziskus eine Botschaft und eine Ausgabe des Kunstwerks "Heart" von Michael Pendry überreichen.

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